Stakeholder Forum 2025

Kulturpool Stakeholder Forum 2025 - Foto: Ars Electronica / Birgit Cakir
Foto: Ars Electronica / Birgit Cakir

Innovation braucht Infrastruktur

Kulturerbe. Digital. Weitergedacht.


Das diesjährige Stakeholder Forum ist zu Gast im Ars Electronica Center Linz und beleuchtet das digitalisierte Kulturerbe im Zusammenspiel von (Nach)Nutzung, Infrastruktur und Innovation. Die zweitägige Veranstaltung richtet sich an Fachleute aus dem GLAM-Bereich sowie Interessierte aus Wissenschaft, Kunst, Kultur, Politik und Kreativwirtschaft.

Wie sieht die Zukunft des digitalisierten Kulturerbes aus? Welche Infrastrukturen fördern Innovationen? Welche Möglichkeiten zur (Nach)Nutzung gibt es? Und welche Herausforderungen gilt es anzugehen?

Ganz nach dem Motto „Innovation braucht Infrastruktur, Infrastruktur braucht Innovation“ lädt das Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS) gemeinsam mit dem Kulturpool, der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und dem Ars Electronica Center zu einem vielfältigen Programm mit viel Raum zum Diskutieren und Austauschen.


📅
5. und 6. Mai 2025

Programmübersicht

Montag, 05. Mai 2025

Änderungen im Programmablauf vorbehalten.

14:00 | Open Data, Shared Use: Europäische Potenziale für Museen und Archive

Ein Event der FFG im Rahmen der Horizon Europe Community Österreich

Dieser Workshop bietet einen umfassenden Überblick über europäische Infrastrukturen im Bereich der Digitalisierung und Datennutzung im Kulturerbe-Sektor.

Der Schwerpunkt liegt auf drei Strukturen:

1) Cultural Heritage Cloud - or European Collaborative Cloud for Cultural Heritage (ECCCH)
2) European Open Science Cloud (EOSC)
3) Common European data space for cultural heritage (CD4CH)

In diesem Rahmen ist die Veranstaltung geteilt in einen Überblicks-Teil und einen interaktiven Teil. Zu Beginn gibt die FFG eine Zusammenfassung der drei Initiativen (ECCCH, EOSC, CD4CH) und diskutiert die Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten dieser mit Gästen österreichischer Kultur- und Forschungsinstitutionen.

Gäste:
• Christoph Steindl (Österreichische Nationalbibliothek)
• Barbara Sánchez Solís (TU Wien)
• George Ioannidis (Time Machine Organisation)

Daraufhin sind die Teilnehmenden eingeladen, ihre Prioritäten, Befürchtungen und Hoffnungen bezüglich der gemeinsamen und offenen Nutzung von digitalisierten Kulturdaten im World-Café-Format zu diskutieren.

17:30 | Besuch des Deep Space 8K

eigene Anmeldung erforderlich

19:00 | Festliche Eröffnung mit Empfang im Sky Loft

Gerfried Stocker (Ars Electronica)

19:15 | Keynote

From Collection to Connection: Re-Use, Infrastructure, and Innovation in Cultural Heritage Information and Data at the Rijksmuseum


Vortragende: Saskia Scheltjens (Rjiksmuseum, Amsterdam)

Saskia Scheltjens studierte Literatur- und Sprachwissenschaft und Informations- und Bibliothekswissenschaft an der Universität Antwerpen in Belgien. Sie ist Informationsmanagerin und hat in der akademischen und musealen Welt in Belgien und den Niederlanden gearbeitet, wobei sie häufig Veränderungen initiiert und geleitet hat. Derzeit ist sie Leiterin der Abteilung für Forschungsdienste des Rijksmuseums und Chefbibliothekarin der Forschungsbibliothek des Rijksmuseums. Sie ist fasziniert von den interdisziplinären Möglichkeiten der digitalen Forschung, Open Science und eine starke Verfechterin von FAIR-Sammlungsdaten und -systemen innerhalb der Welt des digitalen Kulturerbes.

20:00 | Ausklang

21:30 Programmende

Dienstag, 06. Mai 2025

Änderungen im Programmablauf vorbehalten.

09:00 | Begrüßung

Doris Wolfslehner (BMWKMS), Katrin Vohland (NHMW)

09:15 | Keynote

Purposeful, Adaptable, and Accessible: Welcome to the new museum digital infrastructure

The challenge for the post-digital museum is to build infrastructure that enables the user to have agency and be active in the world, that offers digital content ready for re-use across a network, and that assumes data will be remixed, experienced in hybrid ways, flowing without friction across platforms and devices. It is, in other words, an infrastructure for cultural heritage content that needs to remain agile and in motion, for user interactions that are diverse, open-ended and on-going, for content that is multi-modal, multi-format and multi-purpose – all at once.

Vortragender: Ross Parry (University of Leicester)

Ross Parry ist Professor für Museumstechnologie an der School of Museum Studies der University of Leicester und Gründungsdirektor des Institute for Digital Culture. Er ist Principal Fellow der Higher Education Academy und Vorstandsmitglied des Attenborough Arts Centre. Seit 2020 ist er Mitglied des Lenkungsausschusses der britischen Forschungs- und Innovationsinitiative „Towards a National Collection“. Gemeinsam mit Art UK und dem Collections Trust leitet er auch den neuen Museumsdatendienst, der von Bloomberg Philanthropies und dem Arts and Humanities Research Council, UK, finanziert wird. Zusammen mit Vince Dziekan ist Ross Mitherausgeber der Buchreihe „Critical Perspectives on Museums and Digital Technology“ bei Routledge.

09:45 | Lightning Talks

ACOnet – Netzinfrastruktur

Seit 2012 setzt ACOnet (www.aco.net), zusätzlich zur Unterstützung für Wissenschaft und Forschung, einen Schwerpunkt auf den Bereich Kunst & Kultur. Neben den KUKIT-Stammtischen wurde auch das net:art coordination center (netart.cc) ins Leben gerufen, unter dessen Leitung bereits mehrere international viel beachtete Projekte realisiert werden konnten.

Vortragender: Christian Panigl (Universität Wien)

Christian Panigl hat seit Mitte der 1980er Jahre zur Entwicklung und zum Aufbau der österreichischen Wissenschaftsnetzinfrastruktur "ACOnet" und deren internationaler Anbindung und Koordination beigetragen. Er ist als Mitglied des Führungsteams am Zentralen Informatikdienst der Universität Wien für Betrieb und Weiterentwicklung von ACOnet und dem Vienna Internet eXchange mitverantwortlich.

mumok Creative Coding und digitale Sammlungsforschung

Das mumok widmet sich seit 2023 verstärkt partizipativer Sammlungsforschung. Im Projekt Ludwig goes digital!, gefördert von der Peter und Irene Ludwig Stiftung, arbeiteten junge Teilnehmende kreativ mit Coding, Kunst und KI. In Co-Creation-Prozessen entstanden digitale Services und Visualisierungen. Ein Crowdsourcing-Modul ermöglicht eigenständige Forschung – Ergebnisse fließen direkt in die digitale Sammlungsdokumentation ein.

Marie-Therese Hochwartner (mumok)
Marie-Therese Hochwartner studierte Kunstgeschichte an den Universitäten Wien und Basel und Content-Strategie an der FH Joanneum in Graz. Sie war für das historische Bildarchiv Imagno, das Fotomuseum Westlicht und den Fotoraum Wien tätig. Seit 2012 verantwortet sie die Archive und Nachlässe im mumok, seit 2019 ist sie ebendort Sammlungsleiterin und verantwortet seit 2021 auch die Vermittlung im mumok. Zu den jüngsten kuratorischen Projekten gehören unter anderem "Wir Wegbereiter.

PHAIDRA – Repository mit Communityansatz

Das Open-Source-Repository PHAIDRA wurde an der Universität Wien entwickelt, um den eigenen Bedarf an Datenhaltung abzudecken. Schon bald wurden auch andere Institutionen auf das System aufmerksam. Die Weiterentwicklung erfolgte fortan sowohl auf Grundlage des eigenen Betriebs als auch unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Community.

Vortragender: Raman Ganguly (Universität Wien)

Raman Ganguly ist der Leiter der Abteilung IT Support for Research am Zentralen Informatikdienst der Universität Wien. Seinen Hintergrund ist Softwareentwicklung und Medientechnik. Seit 2011 beschäftigt er sich mit der Aufbewahrung von Daten. In seinen Aufgabengebiet fallen Entwicklung und Betrieb von Repositorien.

bITEM – Beyond the Item

Das Projekt "Beyond the Item" (bITEM) entwickelte eine frei zugängliche Web-Applikation zur Präsentation von Museumsobjekten, deren Biografien und Netzwerken. Neben 3D-Scans werden Verbindungen zu Akteuren, Ereignissen und Orten visualisiert. Fallstudien umfassten u. a. die Venus von Willendorf und die Novara-Expedition. Das Projekt wurde am NHM Wien und dem Vienna Institute for Archaeologica Science (VIAS) durchgeführt und im Rahmen des go!digital 3.0-Programms der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) finanziert.

Vortragender: Stefan Eichert (NHM Wien)

Stefan Eichert ist Chefentwickler von bITEM und Kurator der Sammlung Frühgeschichte der prähistorischen Abteilung am NHM Wien. Er ist weiters Koordinator der Open Source Projekte OpenAtlas und Thanados.

10:30 | Pause

11:00 | Keynote

Wer hat Angst vor Kulturdatenanalyse?

Die Entstehung und Sammlung von materiellem wie immateriellem Kulturerbe wird bestimmt von mehr oder weniger kollektiven Vorstellungen, von der Qualität der Gegenstände, von der Aufmerksamkeit des Publikums, aber auch von Glück und Zufall. Aus der Fülle des Materials, der Diversität der Vorstellungen, der Varianz in Qualität, dem Blickwinkel der Beobachter, und den Umständen ergibt sich kulturelle Komplexität, die nicht geplant oder vorgegeben werden kann. Diese Komplexität aufzuklären, ist das Ziel der kulturellen Datenanalyse.

Vortragender: Maximilian Schich (Tallinn University)

Dr. Maximilian Schich ist Professor für Kulturdatenanalyse an der Tallinn University. Er studierte an LMU München und HU Berlin, war Postdoc an Northeastern University und ETH Zürich, und Associate Professor an der UT Dallas. Schichs Forschung integriert Kunst-, Natur-, und Computerwissenschaft. Zuletzt war Schich Projektleiter des CUDAN ERA Chair for Cultural Data Analytics, und wurde mit der Max-Planck Wittkower Fellowship ausgezeichnet für seine multidisziplinären Beiträge zur Kunstwissenschaft.

11:30 | Lightning Talks

Salzzeit.at

Salzzeit.at ist eine auf three.js-basierte Web-App zur Kultur- und Industrielandschaft Salzkammergut. Über 7000 Jahre hinweg hat Salz als verbindendes Element alle Lebensbereiche der Menschen dieser Region geprägt. SALZZEIT.AT versteht sich als virtuelles Museum und Wissensspeicher des Salzkammerguts. Es vernetzt die Museen und ihre Schätze wie auch die Themenbereiche Salzgeschichte, Holz, Transport, Kultur und Umwelt. Die App ist im Rahmen der Projekte der Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 entstanden und wird vom Naturhistorischen Museum Wien betrieben.

Vortragende: Andreas Scheucher, Ilja Slamar (scenomedia.com)

Dr. Andreas Scheucher (Scenomedia Gesmbh) ist als Szenograf und Medienproduzent in Salzburg tätig und für Inhalt, Bild,Film und Dramaturgie der App verantwortlich.

Ilja Slamar (iljafilm) ist als 3d-Artist in Wien tätig und für die Entwicklung, Design und Programmierung der App verantwortlich.

Kulturpool neu gedacht: Entwicklung eines virtuellen Museums für interaktiven Kulturzugang

Ziel dieses Projekts ist die Neugestaltung und Verbesserung der "Kulturpool"-Website, um sie für ein breiteres Publikum attraktiver zu gestalten. Der Entwicklungsschwerpunkt liegt auf der Schaffung eines virtuellen Museums, das das umfangreiche Archiv des Kulturpools spielerisch zugänglich macht. Durch diese innovative Präsentationsform sollen Besucher kulturelle Inhalte auf interaktive Weise entdecken können und einen einfachen Zugang zu den wertvollen Beständen des Kulturpools erhalten.

Vortragender: Jonas Glaser (TU Graz)

Jonas Glaser ist Student des Studiengangs Softwareengineering and Management an der TU Graz und parallel als Softwareentwickler tätig. Seine Leidenschaft gilt der Webentwicklung und der Konzeption benutzerfreundlicher Softwarelösungen. Mit seinem technischen Know-how und seinem Fokus auf nutzerzentriertes Design entwickelt er innovative digitale Anwendungen, die sowohl funktional überzeugen als auch durch intuitive Bedienbarkeit bestechen.

Junge Zielgruppen spielerisch fürs Museum begeistern: Art Leap on Roblox

Das Belvedere eröffnet eine neue, interaktive Dimension der Kunstvermittlung: Mit dem kostenlosen Roblox-Game „Art Leap“ tauchen Spieler*innen in die faszinierenden Welten von vier Meisterwerken ein und erleben Kunst aus einer völlig neuen Perspektive. Mit über 1,2 Mio. Spieler*innen - und mit 96% überragend positiv bewertet – zählt das Spiel bereits nach wenigen Monaten zu den beliebtesten edukativen Erfahrungen der Online-Spieleplattform.

Vortragender: Markus Wiesenhofer (Belvedere Museum Wien)

Mag. (FH) Markus Wiesenhofer, MA ist stellvertretender Hauptabteilungsleiter für Kommunikation und Marketing der Österreichischen Galerie Belvedere. Er koordiniert digitale Innovationsprojekte wie u.a. das Spieleerlebnis „Art Leap“ auf Roblox, „The Kiss NFT“ und das AR Mobile Game „The Fantastic Palastics“.

12:15 | Panel discussion

More than Data - New Approaches to Reuse, Infrastructure and Innovation

On the panel:

Christian Panigl

Christian Panigl hat seit Mitte der 1980er Jahre zur Entwicklung und zum Aufbau der österreichischen Wissenschaftsnetzinfrastruktur "ACOnet" und deren internationaler Anbindung und Koordination beigetragen. Er ist als Mitglied des Führungsteams am Zentralen Informatikdienst der Universität Wien für Betrieb und Weiterentwicklung von ACOnet und dem Vienna Internet eXchange mitverantwortlich.

Ross Parry

Ross Parry ist Professor für Museumstechnologie an der School of Museum Studies der University of Leicester und Gründungsdirektor des Institute for Digital Culture. Er ist Principal Fellow der Higher Education Academy und Vorstandsmitglied des Attenborough Arts Centre. Seit 2020 ist er Mitglied des Lenkungsausschusses der britischen Forschungs- und Innovationsinitiative „Towards a National Collection“. Gemeinsam mit Art UK und dem Collections Trust leitet er auch den neuen Museumsdatendienst, der von Bloomberg Philanthropies und dem Arts and Humanities Research Council, UK, finanziert wird. Zusammen mit Vince Dziekan ist Ross Mitherausgeber der Buchreihe „Critical Perspectives on Museums and Digital Technology“ bei Routledge.

Johanna Pirker

Dr. Johanna Pirker ist Professorin für Informatik an der TU Graz. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Datenanalyse, immersive Umgebungen, Spieleforschung, Gamification, Human-Computer Interaction, E-Learning und Computing Science Education. Sie bringt langjährige Erfahrung in der Entwicklung von Spielen und virtuellen Welten mit, unter anderem aus ihrer Zeit am MIT oder bei Electronic Arts. Sie war zuletzt als Gastprofessorin an der ETH Zürich und Professorin an der LMU in München tätig.

Saskia Scheltjens

Saskia Scheltjens studierte Literatur- und Sprachwissenschaft und Informations- und Bibliothekswissenschaft an der Universität Antwerpen in Belgien. Sie ist Informationsmanagerin und hat in der akademischen und musealen Welt in Belgien und den Niederlanden gearbeitet, wobei sie häufig Veränderungen initiiert und geleitet hat. Derzeit ist sie Leiterin der Abteilung für Forschungsdienste des Rijksmuseums und Chefbibliothekarin der Forschungsbibliothek des Rijksmuseums. Sie ist fasziniert von den interdisziplinären Möglichkeiten der digitalen Forschung, Open Science und eine starke Verfechterin von FAIR-Sammlungsdaten und -systemen innerhalb der Welt des digitalen Kulturerbes.

Maximilian Schich

Maximilian Schich ist Professor für Kulturdatenanalyse an der Tallinn University. Er studierte an LMU München und HU Berlin, war Postdoc an Northeastern University und ETH Zürich, und Associate Professor an der UT Dallas. Schichs Forschung integriert Kunst-, Natur-, und Computerwissenschaft. Zuletzt war Schich Projektleiter des CUDAN ERA Chair for Cultural Data Analytics, und wurde mit der Max-Planck Wittkower Fellowship ausgezeichnet für seine multidisziplinären Beiträge zur Kunstwissenschaft.

Moderation: Doris Wolfslehner (BMWKMS)

13:00 | Buffet und Möglichkeit zum Austausch

14:00 Veranstaltungsende